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Seraing

[862] Seraing (spr. Seräng), Flecken im Arrondissement u. der Provinz Lüttich, am rechten Ufer der Maas, 1/2 Stunde südwestlich von Lüttich, an der Eisenbahn nach Namur; viele Lusthäuser der Lütticher, ehemaliges Lustschloß des Bischofs von Lüttich, Steinkohlen-, Alaunwerke, Krystallfabrik; hier im ehemaligen Schloß die großen Fabrikanlagen des John Cockerill (s.d.). Im Anfang des 19. Jahrhunderts betrug die Bevölkerung von S. nicht volle 2000 Seelen; jetzt ist sie durch den erstaunlichen Aufschwung des Ortes auf 19,000 Ew. gestiegen. Die Kirche ist 1858 gebaut worden. – Im ersten Viertel des 16. Jahrh. wurde S. von Erard von der Mark, Fürstbischof von Lüttich, angelegt, das Schloß verfiel jedoch im 17. Jahrh., u. auf den Trümmern des alten ließ der Bischof Johann Theodor 1744 ein neues bauen. 1795 errichteten in demselben die Republikaner ein Militärlazareth, u. nach dem Wiener Frieden wurde es niederländisches Staatseigenthum. 1817 wurde das Schloß von den Brüdern Charles James u. John Cockerill gekauft u. darin die großartigen Maschinenbauwerkstätten angelegt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 862.
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