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Suppenanstalten

[101] Suppenanstalten, Wohlthätigkeitsanstalten, in denen Suppen für die Armen aus wohlfeilen Stoffen, wie Kartoffeln, Erbsen, Linsen, groben Graupen u. dergl., auch wohl aus Knochen mittelst des Papinianischen Topfes od. der Dampfkochmaschine bereitet u. zu sehr wohlfeilen PreisenPortion 2 bis 3 Pfennige) an die Armen abgelassen werden. Solche S. sind fast in allen bedeutenden Städten Europas von mildthätigen Personen eingerichtet worden. Zuweilen ist die Einrichtung getroffen, daß man Quantitäten Suppenzettel, d.h. Anweisungen auf solche tägliche od. wöchentliche Suppenportionen, käuflich haben kann, welche man dann als Almosen vertheilt. Die erste Idee der S. hatte Rumfort (s.d.) gegen Ende des 18. Jahrh., indessen sind sie erst bes. seit 1813 u. seit dem Hungerjahre 1816–17 recht ins Leben getreten, aber an vielen Orten auch wieder eingegangen, vgl. Speiseanstalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 101.
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