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Lymphgefäße

[648] Lymphgefäße, 1) s.u. Lymphatisches System. Die Entzündung der L. (Lymphgefäßentzündung, Lymphangeītis, Rheumatismus lymphaticus), meist chronische u. fast nie ohne Lymphdrüsenentzündung (Lymphadenitis), in welche das erkrankte Gefäß mündet, verlaufende Krankheit, die, wenn sie oberflächlich ist, eine zarte rosenrothe Hautfärbung bald in einzelnen Flecken, bald in rothen Streifen od. Netzen mit Geschwulst erzeugt. Die entzündeten L. sind zuweilen als gespannte Stränge, häufiger als eine Reihe von, bei Berührung schmerzhafter Drüsenknoten fühlbar. Fieber fehlt bald gänzlich, od. unregelmäßige Schauer treten ein, wohl auch heftige gastrisch-typhöse Erscheinungen. Die Lymphgefäßentzündung geht in Zertheilung, Zellgewebs- od. Drüsenverhärtung, od. Eiterung über. Am häufigsten tritt sie in Folge unreiner u. giftiger Wunden (bes. Sectionswunden) auf od. in Folge verschiedener Bluterkrankung, wie Skropheln, Syphilis, Typhus, Pest ein. Die Behandlung besteht zumeist in örtlichen Blutentziehungen, in erweichenden u. narkotischen Umschlägen, Einreibung von Quecksilbersalbe, Jodsalbe, Jodtinctur; innerlich Calomel, Jodkali. 2) (Bot.), Gefäße auf der Oberfläche der Pflanzen, welche nur wässerige, wenig ausgearbeitete Säfte führen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 648.
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