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Kehl

[410] Kehl, Stadt im Oberamte Kork des badischen Mittelrheinkreises, am rechten Ufer des Rheins (wo die Kinzig u. Schutter einfließen), Strasburg gegenüber; durch eine Zweigbahn nach Appenweier mit der Badischen Staatsbahn (Manheim-Basel) verbunden, vor 1815 stark befestigt, bildete ein Hornwerk mit mehreren Außenwerken; mit Dorf K., in unmittelbarer Nähe; zusammen 3000 Ew.; hier Schiffbrücke über den Rhein, seit 1858 eine steinerne Brücke im Bau begriffen (zugleich für die Eisenbahn). Die Stadt wurde 1688 von den Franzosen angelegt, 1697 an Baden abgegeben u. das Besatzungsrecht dem Deutschen Reiche überlassen; belagert u. erobert 1703 u. 1733 von den Franzosen; 1796 belagerten es die Österreicher unter Erzherzog Karl u. erhielten es 9. Jan. 1797 durch Capitulation; 19. April 1797 besetzten es die Franzosen unter Moreau, im Febr. 1801 wurden die Werke demolirt u. die Stadt an Deutschland zurückgegeben; 1808 von den Franzosen besetzt. Am 2. Mai 1814 capitulirte die französische Besatzung u. die Badener besetzten die Stadt; 1815 wurden die Werke demolirt; am 2. Juli 1849 besetzten es nach dem Abzuge der badenschen Aufständischen die Preußen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 410.
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