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Hermaphrodītos

[275] Hermaphrodītos, nach späterer Sage Sohn des Hermes u. der Aphrodite, welcher von Nymphen in den Idäischen Grotten aufgezogen wurde. Als Knabe verließ er sie, kam an den Quell der Nymphe Salmakis in Karien u. badete sich darin. Die Nymphe liebte ihn, u. als ihr H. Gegenliebe versagte, wurde er auf ihr Flehen mit ihr durch die Götter zu Einem Leibe vereinigt, u. auf sein Gebet stieg fortan jeder Mann als Mannweib aus dem Quell, der sich in demselben badete. Nach ihm wurden Zwitter Hermaphroditen, Zwitterbildung Hermaphroditismus, u. was von Zwitterbildung ist, Hermaphroditisch genannt, s.u. Zwitter. Es gibt mehrere antike Statuen von H.; in ihnen suchten die alten Bildhauer die schwierige Aufgabe zu lösen, den Charakter des Mannes u. Weibes vereint darzustellen.[275] Das Ideal stellte Polyklet auf; man findet an ihnen den übrigens männlichen Leib an Brust, Hüften u. Schenkeln in völlig weibliche Formen gearbeitet. Vgl. Heinrich, De Hermaphroditis, 1805. In der Botanik heißt eine Blüthe hermaphroditisch, wenn Staubgefäße u. Pistille in derselben vorkommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 275-276.
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