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Glucinsäure

[419] Glucinsäure (Kalizuckersäure), C8H5O5, bildet sich durch Einwirkung starker Basen auf Traubenzucker od. verdünnter Säuren auf Rohrzucker; sie ist nicht krystallisirbar, bildet getrocknet eine gelbliche, harte, amorphe Masse von saurer Reaction, sie löst sich in Wasser u. Alkohol leicht auf; durch Kochen ihrer Lösung an der Luft wird sie braun gefärbt, indem sich Apoglucinsäure, C18H9O8, HO + aq, bildet; Säuren beschleunigen diese Umwandlung. Nach Peligot stellt man die G. her, indem man eine Lösung von Traubenzucker mit Kalkhydrat sättigt, filtrirt u. einige Wochen an der Luft stehen läßt; man leitet Kohlensäure hinein, filtrirt u. fällt die Lösung mit basisch essigsaurem Bleioxyd, der Anfangs entstehende Niederschlag von apoglucinsaurem Bleioxyd wird für sich gewonnen, der nachher entstehende ist glucinsaures Bleioxyd, welches durch Schwefelwasserstoff zersetzt wird, durch Eindampfen der filtrirten Flüssigkeit in luftleerem Raume erhält man die G. rein. Nach Persoz wendet man Borythydrat statt des Kalkes an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 419.
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