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Betäubung

[683] Betäubung, 1) Gemüthszustand, in dem man das klare Bewußtsein seiner selbst durch ein Überwiegen heftig eindringender sinnlicher Vorstellungen od. Empfindungen verloren hat u. daher zu freiem, selbständigem Handeln unfähig ist; 2) (Narkose, Med.), besteht in einer Unempfindlichkeit des Hirns, die durch veränderte Blutmischung (bei Typhus, bei Vergiftungen), Aufnahme von Eiter (Pyamie) u. Urin (Urämie) ins Blut, od. durch Hirndruck u. Hirnerschütterung bedingt wird. Die B. geht bald mit Schlafsucht, bald mit Delirien u. Krämpfen einher. Auch Arzneien können in diesen Zustand versetzen; man bezeichnet sie dann als Betäubende Mittel (Narkotische Mittel, Narkotica), z.B. Opium u. Morphium, welche schon in kleinen Dosen die Thätigkeit des Gehirns od. auch des Rückenmarks stören u. so Betäubung, Schlummer, intellectuelle Störungen, Abstumpfung des Gefühls bedingen. Auch ein durch solche Mittel gestillter Schmerz wird als B. desselben bezeichnet, bes. wenn die Stillung nur vorübergehend ist, s. Narkotisirung; 3) B. der Bienen, entweder die natürliche im Winterschlaf od. die künstliche, durch Beräucherung mit Bovist bewirkte, um mehrere Völker zu copuliren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 683.
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