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Armbrust

[724] Armbrust (nicht von Arm u. Brust, sondern wahrscheinlich als: in den verwandten deutschen Sprachen schwed. arborst, dän. armbosse, nieders. armbost etc., aus dem lat. Arcubalista od., wie es die Franzosen nennen, Arbalesta, verderbt), Handschießgewehr, wahrscheinlich asiatischen nach Andern europäischen Ursprungs, schon dem Plinius als Waffe der späteren Römer bekannt, zuerst von Vegetius beschrieben. Vom 12. bis zum 15. Jahrh verdrängte die A. den einfachen Bogen u. blieb selbst nach Erfindung des Schießpulvers bis um 1530 gewöhnlich; jetzt ist sie durch letzteres ersetzt u. nur noch als Luftschießgewehr bekannt Die A. besteht aus einem Schaft (Rüstung, wonach die ganz großen A-e Rüstungen heißen), mit Kolben u. aus einem, durch ein viereckiges Loch des Schaftes gehenden, stählernen od. hölzernen Bügel, einer Sehne, die in Vertiefungen (Nüsse) an beiden Seiten des Bügels liegt u. die gespannt in einer Vertiefung des Schaftes (ebenfalls Nuß) ruht, u. aus einer Art Schloß, einem Abzug, auch wohl mit Stecher. Die A. schoß zuerst Pfeile, später scharfe u. stumpfe Bolzen, zuletzt Bleikugeln, die in flintenlaufähnlichen Röhren liefen, auf 200 Schritte u. darüber, so daß sie ein schwaches Panzerhemde durchdrangen. Die Armbrustschützen (Armbruster), waren ein Theil des Fußvolks, u. in Frankreich war die Stellung derselben die nächste nach dem Marschall. Zum Spannen der A. hatte man eine besondere Winde, welche die Sehne vermittelst eines Triebrades u. einer Zahnstange rückwärts zog; jetzt bedient man sich dazu einer Wippe (s.d.). Die kleineren A-e, so für Kinder, heißen Schnäpper: der Froschschnäpper hat stählernen Bügel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 724.
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