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Apfelsine

[597] Apfelsine. Frucht des Apfelsinenbaums (Citrus aurantium sinensis L., C. sinensis Pers., C. aurantium Riss., franz. Oranger à fruit doux, ital. Arancio; Portogallo), nach Risso eine besondere Art der Gattung Orangerie (Citrus), nach Anderen nur Abart der bitteren Orange, ein dorniger Baum mit eirundlänglichen, spitzigen, gesägten, beim Drucke leicht zusammenschließenden Blättern, mit mehr od. weniger geflügelten Stielen, weißen Blüthen u. abgeplatteten, selten zugespitzten od. warzigen Früchten (A.), von orangen- bis blutrother Farbe, od. mit diesen Farben gefleckt od. gestreift, mit convexen Rindenbläschen u. sehr fastreichem, faserigem gelbem od. blutrothem Fleische, das angenehm aromatisch, süßsäuerlich schmeckt. Es gibt auch Abarten ohne Kerne. Abarten mit gestreifter Schale, auch ohne Kerne, mit von der Schale abgelöstem Fruchtbrei, so die etwas kleineren maltesischen Mandarinen. Die A-n kommen aus SEuropa, die besten aus Malta, Genua u. vom Gardasee. Der Apfelsinenbaum wurde von Portugal aus, wohin er 1548 unter Johann III. aus China gekommen war, verbreitet; im Norden wird er nur in Gewächshäusern gezogen. Die saftreichsten, schwersten, dünnschaligen A-en sind die besten; sie werden meist roh in Stücken geschnitten od. zertheilt mit od. ohne Zucker gegessen. Die Schalen mit Rothwein u. Zucker geben ein dem Bischof ähnliches Getränk; über die Schale wird auch ein Branntwein, Apfelsinenrosoglio, abgezogen. Die A-n kann man einmachen, man kocht sie leicht auf u. thut geklärten Zucker dazu. Auch zu mehreren Bereitungen in der Küche dienen sie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 597.
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