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Neuber

[805] Neuber, Friderike Karoline, geb. 1692 od. nach And. 9. März 1697 in Reichenbach, Tochter des dasigen Rechtsgelehrten Weißenborn. Im väterlichen Hause gemißhandelt, entfloh sie 1718 mit ihrem Geliebten Neuber, einem Zwickauer Gymnasiasten, den sie bald heirathete. Beide traten zur Spiegelbergischen Schauspielergesellschaft in Weißenfels, erhielten 1727 das Privilegium als königlich polnische Hofkomödianten u. bildeten in Leipzig eine eigene Gesellschaft. Als Directrice derselben, Schauspielerin u. dramatische Schriftstellerin erwarb sie sich Ruf. Mit Gottsched verband sie sich, um das Deutsche Theater zu reformiren, u. 1737 wurde auf dem Schauplatze der N., damals der Bude vor dem Grimmaischen Thore, ein Auto da Fé über Harlekin gehalten, wodurch der Hanswurst u. die Haupt- u. Staatsactionen verdammt wurden; vgl. Deutsche Literatur. In Folge öfterer Abwesenheit verlor sie ihr Privilegium in Leipzig, ging 1740 nach Petersburg, kehrte 1741 nach Leipzig zurück u. st. nach manchen Drangsalen 30. Novbr. 1760 in Laubegast bei Dresden u. wurde in Lauban begraben; in Laubegast wurde ihr 1776 ein Denkmal gesetzt; 1852 wurde dasselbe bei einer ihr zu Ehren veranstalteten Gedächtnißfeier erneuert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 805.
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