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Nabel

[619] Nabel (Umbilicus), 1) die rundliche Vertiefung in den Hautdecken des Bauches, welche das Ansehen einer Narbe hat, ohne eine zu sein, indem sie nur aus Verwachsung der Reste der Nabelschnurscheide u. der Scheide der sehnig gewordenen Nabelgefäße, seltener dieser selbst, auf derjenigen Stelle sich bildet, wo beim Embryo die Nabelschnur sich an den Körper anfügt u. von wo die Nabelgefäße innerhalb der Bauchhöhle desselben ihren Fortgang nehmen. Der Rand dieser Vertiefung (Nabelgrube) wird von dicht gekreuzten Sehnenfasern der weißen Linie gebildet u. als Nabelring (Annulus umbilicalis) unterschieden. Während des Wachsthums nimmt diese Vertiefung so zu, als um den Umfang herum sich Fett unter der Haut absetzt, für welches an der Stelle des Nabels selbst, wegen des hier dichteren Zellgewebes, kein Raum bleibt. Bei allgemeiner Austreibung des Unterleibes, wie bes. bei Schwangern, auch in der Bauchwassersucht, verflacht sich mehr od. weniger der N. Bei Säugethieren bleibt auch eine Spur der früher erfolgten Ablösung der Nabelschnur, doch bei keinem so deutlich, als beim Menschen; 2) (Bot.), so v.w. Hilum; 3) überhaupt bei Pflanzenorganen eine eingedrückte Stelle, welche bei stark niedergedrückten u. zusammengeflächten Theilen in der Mitte, bei dicken u. runden Theilen aber an einem der beiden Enden liegt, wie z.B. bei den Apfel- u. manchen Beeren u. Steinfrüchten, die Eindrücke, da wo der Stiel sitzt u. da wo die Frucht vom Kelche gekrönt ist, u. an schildförmigen Blättern der trichterförmig vertiefte Mittelpunkt; 4) (Buckel, Umbo), die erhöhte Mitte der Hutfläche eines Pilzes; 5) bei Kartoffeln der Theil, wo die Knolle an der Wurzel hängt; 6) (Unguis), der Deckel bei Schneckenarten der Gattung Murex; 7) bei Schneckenhäusern die unten befindliche, mehr od. weniger tiefe Vertiefung, welche entsteht, wenn die Windungen nicht ganz an einander schließen, wie bei Helix pomatia u. H. fruticum; 8) so v.w. bei Gewölben. der obere Theil od. Schluß; ist in der Mitte eine Öffnung,[619] so heißt diese Nabelöffnung; 9) so v.w. Mist (Seew.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 619-620.
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