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Mäßigkeit

[951] Mäßigkeit, im körperlichen Leben Eigenheit, wodurch irgend eine Lebensthätigkeit innerhalb der Grenzen gehalten wird, welche ein Lebenszweck sich selbst setzt; im geistigen Leben eine Tugend, wo ein sinnlicher Trieb, welcher ein ihm gesetztes Maß zu überschreiten strebt, durch Hemmung so weit Beschränkung erhält, daß er nur so frei waltet, als die Übereinstimmung seines kräftigen Hervortretens mit höheren Lebenszwecken dadurch nicht beeinträchtigt wird. Auf leidenschaftliche Gefühle angewendet, da auch diese ihr gebotenes Maß haben, wird M. zur Mäßigung u. ist hier ein Hauptziel des Strebens des moralischen Menschen. Als allegorische Gottheit erscheint die Mäßigung (Moderatio) auf Münzen des Kaisers Tiberius fast ebenso, wie die Clementia; die Rückseite zeigt einen Schild, in dessen mittlerem Theile das Kopfstück dieser Gottheit steht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 951.
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