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Winchester [1]

[660] Winchester (spr. ŭinntschester), Stadt (city) in Hampshire (England), am Itching, 18 km nordöstlich von Southampton, Sitz eines Bischofs, hat eine Kathedrale (1079–1486 erbaut, mit Krypte von 980), alle Baustile vom angelsächsischen bis zum spätgotischen aufweisend, eine der größten Kirchen in England (170 m lang), mit Denkmälern sächsischer und normannischer Könige, die Ruine eines alten Bischofspalastes, ein 1387 von Bischof Wykeham gestiftetes College (Gymnasium), eine Kunstschule, große Kasernen (1683 von Wren erbaut und ursprünglich bestimmt, [660] Karl II. als Palast zu dienen), ein Museum, eine Kornbörse, Gerichtshöfe, zahlreiche Wohltätigkeitsanstalten und (1901) 20,929 Einw. Unter den Altertümern ist die Halle des alten Schlosses bemerkenswert, in welcher der Tisch gezeigt wird, an dem König Artur seine Tafelrunde versammelt haben soll. 1 km südlich von W. liegt das 1136 gestiftete Hospital of St. Cross (Heiligkreuzhospiz), prächtig restauriert. – W. ist das römische Venta Belgarum und das altbritische Caer Gwent (»weiße Stadt«); von den Angelsachsen wurde es Wintanceaster genannt und war die Hauptstadt des Königreichs Wessex. Es blieb lange eine der namhaftesten Städte Englands und war namentlich wegen seiner Märkte sowie als Stapelplatz des Wollhandels von Bedeutung. Später, als London im 13. Jahrh. immer mehr emporblühte, sank die Größe von W. 1644 wurde W. von den Parlamentstruppen eingenommen und geplündert. Vgl. Kitchin, Winchester (in den »Historic towns«, Lond. 1890); Leach, History of W. College (das. 1899); Warner, Winchester (das. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 660-661.
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