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Truchseß

[754] Truchseß (v. altd. truhtsâzo, »Vorgesetzter der truht«, des Trosses; auch Seneschall, lat. Dapifer, franz. Écuyer de cuisine, Écuyer tranchant, engl. Steward), im Mittelalter der Küchenmeister, zugleich der erste Diener des Monarchen bei der Tafel, dann der Oberaufseher über den ganzen Hofhalt. Im vormaligen Deutschen Reiche gehörte seit Otto I. das Truchsessenamt zu den Erzämtern (s. d.). Erztruchseß war bis 1623 der Kurfürst von der Pfalz, dann der Kurfürst von Bayern, 1706–14 wieder Pfalz und von da bis zur Auflösung des Reiches wieder Bayern, bez. Pfalzbayern. Als Erbtruchseß fungierte der Graf von Waldburg. Am österreichischen Hof rangieren die Truchsesse unter den Kämmerern. Diese Truchsessenwürde ist häufig mit dem Besitz von Gütern verbunden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 754.
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