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Topās

[616] Topās, Mineral, fluorhaltiges Aluminiumsilikat 5Al2SiO5+Al2SiFl10, findet sich in kurzsäuligen rhombischen Kristallen mit guter Spaltbarkeit nach der Geradendfläche und derb in spätigen Massen (Pyrophysalit) sowie in parallelstängeligen Aggregaten (Pyknit), auch in losen Kristallen und abgerollten Stücken. T. ist teils farblos und wasserhell, teils weingelb, auch meerblau und -grün, violett und rosenrot, durchsichtig bis kantendurchscheinend, glasglänzend, Härte 8, spez. Gew. 3,5. T. erscheint, häufig mit Zinnerz zusammen, in Graniten und Quarzporphyren (Erzgebirge, Cornwall, Ural etc.), auch in Quarztrachyten (Utah, Colorado, Durango in Mexiko etc.), zusammen mit Bergkristall, Turmalin, Lithionglimmer, Steinmark etc., und ist dann oft reich an mikroskopischen Flüssigkeitseinschlüssen, darunter auch flüssige Kohlensäure. Durch Glanz und Durchsichtigkeit ausgezeichneter edler T. findet sich bei Mursinsk und Aduntschilon in Sibirien (Kristalle von über 10 kg Gewicht), am Schneckenstein in Sachsen (Schneckentopas) und auf sekundärer Lagerstätte mit andern Edelsteinen zusammen in Brasilien, auf Ceylon, an der Sanarka (Orenburg) und in Japan. Der Pyrophysalit kommt in norwegischen Graniten, der Pyknit auf den Zinnerzlagerstätten von Altenberg in Sachsen und im Magneteisen bei Durango in Mexiko vor (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 1–3). Die brasilischen wasserhellen Topase (Wassertropfen, Pingos d'agoa, Gouttes d'eau), die weingelben und die dunkel gelbbraunen werden als Edelsteine verwendet; die schöngelben (safrangelben) von Ceylon heißen Goldtopas (indischer T.); die durch Glühen von weingelben Topasen gewonnenen rosaroten sowie die natürlichen roten gehen im Handel als brasilische Rubine, grünliche Varietäten als Aquamarin, bläuliche als sibirischer oder taurischer T. und als brasilischer Saphir, sächsische weingelbe als sächsischer Chrysolith (Schneckentopas). Orientalischer T. oder Topassaphir ist ein gelber Saphir (s. Korund), böhmischer (okzidentalischer, spanischer) T. Zitrin, Rauchtopas rauchgrauer Bergkristall (s. Quarz). Gelblicher Flußspat führt ebenfalls den Namen T. Mit dem T. der Alten ist unser Mineral wahrscheinlich[616] nicht identisch. Die schlechtern Sorten des Topases dienen als Surrogat des Schmirgels.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 616-617.
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