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Tippu Sahib

[564] Tippu Sahib, Sultan von Maisur, geb. 1751, gest. 4. Mai 1799, folgte seinem Vater Haider Ali (s. d.) 10. Dez. 1782, focht mit Glück gegen die Engländer in Südindien und zwang sie im März 1784 durch Vertrag zur Räumung seines Reiches. Durch den Titel Padischah beanspruchte er eine Souveränität[564] über ganz Hindostan und hielt einen glänzenden Hof. Im Dezember 1789 verbündeten sich die Engländer mit seinen Nachbarn, eroberten 1790 und 1791 mehrere feste Plätze in Maisur, schlossen T. im Februar 1792 in seiner Hauptstadt Seringapatam ein und zwangen ihn zu einem nachteiligen Frieden. T. verbündete sich hierauf insgeheim mit Frankreich. Aber England kam ihm im Februar 1799 mit der Kriegserklärung zuvor, und T. fiel bei der Erstürmung Seringapatams. Seiner Familie ward die Festung Vellor, später Kalkutta zum Wohnort und eine Jahrespension angewiesen, die 1860 abgelöst wurde. Vgl Sprengel, Hyder Ali und T. (Weimar 1801); »The history of Tippoo Sultan, written by Mir Hussain Ali Khan« (übersetzt von Miles, Lond. 1844).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 564-565.
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