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Tabor [4]

[275] Tabor, Stadt in Böhmen, 440 m ü. M., auf steiler Anhöhe, zwischen der Luschnitz, über die eine neue eiserne Brücke führt, und dem Jordanteich, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wien-Gmünd-Prag, Iglau-T., T.-Pisek und der elektrischen Lokalbahn T.-Bechin, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion, hat eine schöne gotische Dechauteikirche (1516) mit einem zinnernen Taufbecken (1472) und 84 m hohem Turm, ein gotisches Rathaus (1521), mittelalterliche Stadtmauern mit Türmen, ein Denkmal Žiškas (1877), eine neue Synagoge, hübsche Anlagen, eine Badeanstalt, ein Obergymnasium, Oberrealschule, landwirtschaftliche Akademie, Museum, Theater, Sparkasse, ein Krankenhaus, eine ärarische Tabakfabrik, Bierbrauerei, Malzfabrik, Gerberei, Handschuhmacherei, Perlmutterknopffabrik, Kunstmühlen, Steinbearbeitung, starken Vieh- und Getreidehandel und (1900) 10,703 tschech. Einwohner. – Die Stadt wurde 1420 von den Hussiten als verschanztes Lager (Tábor) erbaut. Westlich liegt die Wallfahrtskirche Klokot.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 275.
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