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Solfatára

[578] Solfatára (ital., franz. Soufrière, Schwefelgrube), spaltenförmige oder auch wohl kraterartige Öffnung in Vulkangebieten, aus der neben Wasserdampf Gase, wie Schweflige Säure und Schwefelwasserstoff, zutage treten, durch welche die Gesteine der Nachbarschaft Zersetzungen erleiden und einen Überzug von Schwefel erhalten. In der Regel bezeichnet das Auftreten von Solfataren und damit das Verschwinden von Chlor und Fluor aus den Gasexhalationen eines Vulkans das Erlöschen der vulkanischen Tätigkeit. Die bekannteste S. ist die S. von Pozzuoli bei Neapel. Sie entspricht einem der vielen Krater, die sich auf der schon bei den Alten als Phlegräische Felder (s. d.) bezeichneten vulkanischen Hügellandschaft im W. von Neapel befinden, und ist ein durch Einsturz eines solchen entstandenes, fast kreisrundes Becken, das rings von den Kraterwänden umgeben und nur von der Westseite her zugänglich ist. Aus zahlreichen Spalten und Rissen und namentlich aus einer kluftartigen Höhlung, der Bocca grande, strömt heiße Schweflige Säure mit Wasserdampf und Schwefelwasserstoff gemischt hervor. Solfataren finden sich auch auf Volcano, Island, den Sundainseln, ferner in Westindien (St. Vincent, Guadeloupe, Dominica, wo die sogen. Grande Soufrière 4. Jan. 1880 einen großen vulkanischen Ausbruch hatte, etc.) und in Mexiko. Viele Ablagerungen von Schwefel verdanken Solfataren ihren Ursprung. Vgl. Fumarolen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 578.
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