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Siebengebirge

[434] Siebengebirge (das »Amen des Rheines«). kleines vulkanisches Gebirge auf dem rechten Rheinufer, das sich Bonn gegenüber in dem Winkel, den Rhein und Sieg durch ihren Zusammenfluß bilden, in der Nähe von Königswinter erhebt und landschaftlich zu den schönsten Partien der Rheinufer gehört. Auf dem kleinen Raum von ca. 50 qkm ist hier eine Fülle hoher Basalt-, Trachyt- und Dolomitkegel, aus der Grauwacke aufragend, zusammengedrängt, unter denen vorzugsweise sieben Berge imponierend hervortreten, zunächst als die vordere Reihe: der steile Drachenfels (325 m), unmittelbar am Rhein, der Petersberg (334 m), dicht daneben, mit einer Wallfahrtskapelle des heil. Petrus, und die Wolkenburg (328 m), ein abgestumpfter Bergkegel, durch das Röpekämmchen mit dem Drachenfels zusammenhängend; sodann als hintere, vom Rhein entfernte Reihe: der Ölberg (464 m), der höchste Gipfel, die Löwenburg (459 m), der Lohrberg (440 m) und der Nonnenstromberg (337 m). Die Burgen, deren Ruinen mehrere der Gipfel schmücken, stammen fast alle aus dem 12. Jahrh. und waren feste Schlosser der Kölner Erzbischöfe. Im Hintergrunde des reizenden Heistertals liegt die Klosterruine Heisterbach (s. d.). Der Trachyt des Gebirges wird in Königswinter zu Bausteinen verarbeitet. Zahnradbahnen von Königswinter nach dem Drachenfels und dem Petersberg erleichtern den Verkehr in diesem wegen seiner landschaftlichen Schönheiten vielbesuchten Gebirge. Vgl. v. Dechen, Geognostischer Führer in das S. (Bonn 1861); v. Lasaulx, Wie das S. entstand (Heidelb. 1884); Laspeyres, Das S. am Rhein (Bonn 1901, mit geologischer Karte); »Führer durch das S.« von Stürtz (das. 1893), Hölscher (4. Aufl., Köln 1902) u. a.; Schmitz, Volkstümliches aus dem S. (das. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 434.
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