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Rank, Joseph

[596] Rank, Joseph, Schriftsteller, geb. 10. Juni 1816 in Friedrichsthal bei Neumark im Böhmerwald, gest. 27. März 1896 in Wien, studierte in Wien die Rechte und widmete sich sodann ganz der Literatur. Nach wechselndem Aufenthalt 1848 in das Frankfurter Parlament gewählt, hielt er sich zur gemäßigten Linken; in der Folge lebte er in Weimar und Nürnberg und folgte dann einer Berufung als Sekretär des Hoftheaters nach Wien, welche Stellung er 1876 mit dem Generalsekretariat des Stadttheaters und später mit dem Direktionssekretariat der Hofoper vertauschte. Zugleich trat er 1882 in die Redaktion der Wiener Zeitschrift »Die Heimat« ein. Mit den Volkserzählungen »Aus dem Böhmerwalde« (Leipz. 1843, neue Folge 1847; Gesamtausg. 1851, 3 Bde.) begründete er seinen Ruf. Es folgte eine lange Reihe von Romanen und Novellen, darunter die »Geschichten armer Leute« (Stuttg. 1853); »Florian« (Leipz. 1853); »Die Freunde« (Prag 1854, 2 Bde.); »Achtspännig« (Glog. 1856, 2 Bde.); »Sage und Leben« (Prag 1854); »Das Hofer-Käthchen« (Leipz. 1854); »Schön Minnele« (das. 1854); »Ein Dorfbrutus« (Glog. 1861); »Von Haus zu Haus« (Leipz. 1856); »Aus Dorf und Stadt« (Glog. 1860, 2 Bde.); »Aus meinen Wandertagen« (Wien 1864); »Im Klosterhof« (Stuttg. 1875, 2 Bde.); »Der Seelenfänger« (das. 1876); »Das Birkengräflein etc.« (Leipz. 1878); »Auf Um- und Irrwegen« (das. 1880) u. a. Auch im Drama (»Der Herzog von Athen«, »Unter fremder Fahne« etc.) hat sich R. versucht. Nach seinem Tod erschienen: »Erinnerungen aus meinem Leben« (Prag 1896). Vgl. Pröll, Josef R. (Prag 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 596.
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