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Potanin

[229] Potanin, Grigorij Nikolajewitsch, russ. Reisender, geb. 1835 als Sohn eines Kosakenoffiziers in der Provinz Akmolinsk in Russisch-Asien, wurde im Kadettenkorps zu Tomsk erzogen, durchforschte als Offizier das Altaigebiet und nahm 1863 und 1864 an der Expedition Struves an den Schwarzen Irtisch und im östlichen Tarbagatai teil. Wegen Teilnahme an geheimen Gesellschaften wurde er 1869 nach zweijähriger Untersuchungshaft zum Verlust aller Standesrechte und zur Zwangsarbeit verurteilt, indes 1874 vollständig begnadigt. Er unternahm dann 1876–77 und 1879 Forschungsreisen in die Mongolei und das westliche Chiwa und durchzog 1884 bis 1886 China, Tibet und die Mongolei. Eine neue, 1892 unternommene Forschungsreise nach Zentralasien nahm ein vorzeitiges Ende durch den Tod seiner Frau, die an seinen Forschungen teilnahm. Er veröffentlichte in russischer Sprache eine »Erdkunde Asiens« (1876); »Skizzen der nordwestlichen Mongolei« (1881–83); »Reisen in China und der Mongolei« (Petersb. 1893, 2 Bde.); »Aus den Reisen ins östliche Sibirien, die Mongolei, Tibet und China« (Moskau 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 229.
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