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Lenôtre

[407] Lenôtre (spr. lönōtr'), André, der Schöpfer des franz. Gartenstils, geb. 1613 in Paris, gest. daselbst 1700, war erst Maler, dann Architekt. legte in Rom den Garten der Villa Ludovisi in musterhaftem Renaissancestil an und 1653 den Garten des Finanzministers Fouquet in Vaux, der von Ludwig XIV. angekauft wurde. 1650–53 schuf L. den Garten von Versailles, auch die Gärten von Trianon, Meudon, St.-Cloud, Sceaux, Chantilly und die berühmte Terrasse von St.-Germain, die zu Vorbildern für die Gärten der Fürsten und Großen fast des ganzen übrigen Europa dienten (vgl. die Tafeln »Gartenkunst I«, Fig. 2, und II, Fig. 6 u. 7). 1678 war L. wiederum in Italien tätig, auch richtete er im Auftrag König Karls II. von England die Gärten von Greenwich und den St. Jamespark in London ein; außerdem lieferte er Pläne für zahlreiche andre Gärten. L. war seit 1654 Aufseher der königlichen Gärten und Generalkontrolleur der Schlösser, 1675 wurde ihm der Adel verliehen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 407.
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