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Kreolen

[636] Kreolen (franz., v. span. criollo), im allgemeinen die Abkömmlinge jeder in einem Lande nicht einheimischen Rasse, im besondern die auf amerikanischer Erde gebornen unvermischten Nachkommen eingewanderter weißer (romanischer, d. h. spanischer, französischer und portugiesischer) Kolonisten (weiße K.), aber auch der nach Amerika eingeführten Neger (schwarze K.), im Gegensatz zu den in Europa, bez. Afrika selbst gebornen Einwanderern. Die weißen K. unterscheiden sich körperlich und geistig von ihren im Mutterland gebliebenen Stammgenossen, was sicherlich auf den Einfluß der veränderten Umgebung zurückzuführen ist. In Brasilien nennen sich die eingebornen Weißen Brasileiros. Kreolendialekte nennt man die im tropischen Amerika aus dem Spanischen, Französischen und Englischen entstandenen Mischdialekte. Vgl. Ölsner-Monmerqué, Der Kreole (Berl. 1847); Thomas, The theory and practice of Creole grammar (Port of Spain 1869); Saint-Quentin, Étude sur la grammaire créole (Par. 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 636.
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