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Ischia

[42] Ischia (spr. iskĭa, bei den Griechen Pithecussae, bei den Römern Aenaria genannt), Insel im Tyrrhenischen Meer, am nordwestlichen Eingang des Golfs von Neapel, zur ital. Provinz Neapel, Kreis Pozzuoli, gehörig, 10 km vom Festland (Kap Miseno) entfernt, mit Neapel, Procida und den Ponzainseln durch Dampfschiffahrt verbunden, hat eine Fläche von 46,4 qkm mit (1901) 26,891 Einw.

Kärtchen der Insel Ischia.
Kärtchen der Insel Ischia.

Die Insel ist gebirgig und rein vulkanischen Ursprungs; der Boden besteht aus Tuff und Lava. Der höchste Punkt ist der 792 m hohe Monte Epomeo (s. d.), außer dem die Insel noch zwölf ehemals vulkanische Kegel zählt. Sehr zahlreich sind die dem Boden entspringenden warmen Mineralquellen, am besuchtesten die von Casamicciola. I. ist seit den ältesten Zeiten, zuletzt 1301, von gewaltigen vulkanischen Ausbrüchen heimgesucht worden, häufiger noch von Erdbeben, im 19. Jahrh. fünfmal, zuletzt und am heftigsten 28. Juli 1883, wobei Casamicciola und Lacco Ameno fast ganz zerstört wurden. Ob diese Erdbeben auf vulkanische Kräfte oder auf Unterwaschung durch die Thermen zurückzuführen sind, ist noch nicht aufgeklärt. Der Boden ist übrigens fruchtbar und bringt namentlich Wein und Südfrüchte hervor. Daneben sind Fischerei und Schiffahrt Erwerbszweige der Bewohner. – Die Hauptorte der Insel sind das Städtchen I. an der Ostseite, der Insel Procida gegenüber, Bischofssitz, mit schöner Kathedrale, einem Hafen, einem Kastell (jetzt Gefängnis), das sich auf einer 180 m hohen, felsigen Halbinsel erhebt, Seebad und (1901) 2805 (als Gemeinde 7210) Einw., Casamicciola (s. d.) an der Nordseite und Forio (s. d.) an der Westseite. Vgl. Kaden, Die Insel I. (Luzern 1883); Johnston-Lavis, Monograph of the earthquakes of I. (Neapel 1886); d'Ascia, Storia dell' isola d'I. (das. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 42.
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