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Holstein-Ledreborg

[486] Holstein-Ledreborg, Ludwig, Graf, dän. Politiker, geb. 10. Juni 1839 auf Hochberg (Württemberg), nahm in jungen Jahren während eines Aufenthalts in Rom die katholische Konfession seiner Mutter an, wurde 1872 Mitglied des Folkethings, wo er sich anfangs den Konservativen, seit 1874 verschiedenen Gruppen der Linken anschloß und als Präsident der Budgetkommission (seit 1877) lange zu den gefürchtetsten Gegnern des Kabinetts Estrup (s. d.) gehörte, legte aber wegen Meinungsverschiedenheiten mit der Opposition im Juni 1890 sein Mandat nieder und zog nach Freiburg (Schweiz). 1901 lehnte er die Übernahme des Vorsitzes und des Auswärtigen Ministeriums in einem neuzubildenden radikalen Kabinett ab. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Evangelisk-luthersk,en negativ Bestemmelse« (1872); »Det forenede Venstre i Rigsdagssamlingen 1877–1878« (1878).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 486.
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