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Humperdinck

[639] Humperdinck, Engelbert, Komponist, geb. 1. Sept. 1854 in Siegburg a. Rh., erhielt seine Ausbildung an den Konservatorien zu Köln und München, hatte das Glück, nacheinander in den Konkurrenzen um das Mozart- (1876), Mendelssohn- (1879) und Meyerbeer-Stipendium (1881) zu siegen und wurde nach Ablauf der durch das letztere Stipendium bedingten Studienreisen zuerst Lehrer am Konservatorium in Barcelona, 1887 aber Lehrer der Instrumentation und Komposition am Hochschen Konservatorium in Frankfurt a. M. H. wurde mit einem Schlage ein berühmter Komponist durch die 1894 in Weimar zuerst ausgeführte Märchenoper »Hänsel und Gretel«, die später ihren Weg durch die Welt machte, aber ihren Erfolg in erster Linie der äußerst geschickten Einflechtung altbekannter Kinder- und Volkslieder verdankt, mit denen sich freilich die Wagnersche Behandlung des Orchesters wie auch der Rezitation nicht recht verträgt. Dieser Mangel eines einheitlichen Stils macht sich noch stärker bemerkbar in dem zweiten Märchenspiel »Die sieben Geislein« (1897) und dem Melodrama »Die[639] Königskinder« (1898), denen überdies die nicht zum zweitenmal in gleichem Maße verfügbare sieghafte Hilfe volkstümlicher Elemente abgeht. Einige frühere Werke Humperdincks sind die Chorwerke: »Das Glück von Edenhall«, »Die Wallfahrt nach Kevelaar« u. a. 4900 wurde H. als Vorsteher einer akademischen Musikschule und Akademiemitglied nach Berlin berufen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 639-640.
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