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Granville [1]

[232] Granville (spr. grangwil'), Stadt im franz. Depart. Manche, Arrond. Avranches, an der Mündung des Bosq in den Kanal, an der Westbahn, besteht aus der auf dem felsigen Vorgebirge (40 m ü. M.) gelegenen befestigten Oberstadt und der gewerbtätigen Unterstadt, hat eine Kirche aus dem 12.–15. Jahrh., einen Hafen (zwei Bassins), der mit Jersey in regelmäßiger Dampfschiffsverbindung steht, Seebäder mit Kasino und (1901) 11,629 Einw., die Schiffbau, Stockfischfang und Austernfischerei, Fabrikation von Branntwein, Chemikalien, Lebertran und Konserven, Ausbeutung von Granitbrüchen (auf den Chausey-Inseln) und Handel (Einfuhr von Kohle, Holz, Ausfuhr von Eiern, Gerste, Vieh, Steinen te.) betreiben. 1901 sind in G. 491 Schiffe mit 60,459 Ton. eingelaufen. G. hat ferner eine hydrographische Schule, ein Handelsgericht und eine Handelskammer und ist Sitz mehrerer auswärtiger Konsulate. – Die Stadt wurde zu Anfang des 15 Jahrh. von den Engländern angelegt, 1450 von den Franzosen genommen und 1695 von den Engländern belagert und verbrannt, 1793 vergeblich von den Vendéern und 1803 von den Engländern belagert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 232.
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