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Friant

[100] Friant (spr. -āng), Louis, Graf, franz. General, geb. 18. Sept. 1758 zu Morlancourt in Lothringen, gest. 29. Juli 1829, trat 1781 als gemeiner Soldat in die Garde, wurde 1792 Bataillonschef bei der Pariser [100] Nationalgarde und 1794 Brigadegeneral. 1796 kommandierte er eine Brigade in der italienischen Armee, nahm 1798 an der Expedition nach Ägypten teil und erhielt nach Bonapartes Abgang von Kléber den Oberbefehl in Oberägypten. Nach der Schlacht von Heliopolis, wo er den rechten Flügel befehligte, unterwarf er Kairo (April 1800), wofür er zum Divisionsgeneral ernannt wurde. Nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er Generalinspektor der Infanterie und erhielt bei Napoleons I. Krönung den Grafentitel. 1805–1809 focht er unter Davout bei Austerlitz, Jena, Eylau, Eggmühl und Wagram. Im Feldzug von 1812 tat er sich an der Spitze einer Division bei Smolensk und in der Schlacht an der Moßkwa hervor. 1813 kommandierte er die 4. Division der jungen Garde und nahm an zahlreichen Gefechten, besonders an der Schlacht von Champeaubert (10. Febr. 1814), den rühmlichsten Anteil. Wiewohl von Ludwig XVIII. zum Ludwigsritter ernannt, schloß er sich 1815 doch Napoleon wieder an und befehligte bei Waterloo eine Gardedivision, weshalb er bei der zweiten Restauration sich ins Privatleben zurückziehen mußte. Vgl. »Vie militaire du lieutenant-général comte F.«, von seinem Sohn, dem General Jean François F. (Par. 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 100-101.
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