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Chun

[139] Chun, Karl, Zoolog, geb. 1. Okt. 1852 in Höchst am Main, studierte 1872–75 in Göttingen und Leipzig, arbeitete 1878 auf der Zoologischen Station in Neapel, habilitierte sich 1879 in Leipzig und wurde daselbst Assistent Leuckarts, ging 1883 als Professor nach Königsberg, 1891 nach Breslau und 1898 als Nachfolger Leuckarts nach Leipzig. 1887–88 machte er eine Forschungsreise nach den Kanarischen Inseln, und 1898–99 leitete er die Tiefsee-Expedition auf der Valdivia. C. lieferte besonders wertvolle Arbeiten über niedere Tiere und über die Fauna des Meeres. Er schrieb: »Das Nervensystem und die Muskulatur der Rippenquallen« (Frankf. a. M. 1878); »Die Ktenophoren des Golfs von Neapel« (Leipz. 1880); »Die pelagische Tierwelt in größern Meerestiefen« (in der von Leuckart und C. begründeten »Bibliotheca zoologica«, Kassel 1888); »Die kanarischen Siphonophoren« (Frankf. a. M. 1891–93); »Biologische Studien über pelagische Organismen« (»Bibliotheca zoologica,« 1896); »Aus den Tiefen des Weltmeeres. Schilderungen von der deutschen Tiefsee-Expedition« (2. Aufl., Jena 1903). In Bronns »Klassen und Ordnungen des Tierreichs« bearbeitet C. die Cölenteraten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 139.
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