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Chrudīm

[134] Chrudīm, Stadt in Böhmen, liegt 270 m ü. M. an der Chrudimka, die oberhalb Hlinsko entspringt und nach 75 km langem Laufe bei Pardubitz in die Elbe mündet, an der Nordwestbahn (Linie Deutsch-Brod-Rositz) und der Staatsbahnlinie Heřmanměstetz-Borohradek, hat eine gotische, neuestens restaurierte Kirche aus dem 13. Jahrh., 3 andre Kirchen, ein Kapuzinerkloster und (1900) 13,045 tschech. Einwohner. Die Industrie beschäftigt Fabriken für Zucker, Spiritus, Mehl, Bier, Malz, Leder und Schuhwaren, Tuch und landwirtschaftliche Maschinen. Auch werden hier größere Pferdemärkte abgehalten. C. hat ein Real- und Obergymnasium, eine Lehrerinnenbildungsanstalt, Handelsakademie, landwirtschaftliche Mittelschule, Fachschule für Holzindustrie, ein Gewerbemuseum und ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts und einer Finanzbezirksdirektion. C. ist seit 1307 königliche Leibgedingstadt und Geburtsort des Erfinders der Schiffsschraube, I. Ressel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 134.
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