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Chiarīni

[16] Chiarīni (spr. kja-), Giuseppe, ital. Dichter, Pädagog und Kritiker, geb. 17. Aug. 1833 in Arezzo, wurde 1860 Sekretär im Unterrichtsministerium, 1867 Inspektor der höhern Schulanstalten in Livorno, 1884 Direktor des Lyzeums Umberto I und dann Schulrat in Rom. Während seines Aufenthalts in Turin redigierte er die »Rivista italiana«, dann in Florenz das bald wieder eingegangene »Ateneo italiano«. Er gab Werke von Leopardi, Foscolo u. a. heraus und zeigte sich in seinen »Poesie« (Livorno 1874) und in den Gesängen »In memoriam« (Imola 1875), besonders aber in »Lacrymae« (Bologna 1879), als Lyriker von tiefer Empfindung. Eine Gesamtausgabe seiner »Poesie« erschien in Bologna 1902. Gesammelte kritische Aufsätze zur neuern Literatur enthalten die »Ombre e figure« (Rom 1883); »Donne e poeti« (das. 1885); »Letture di storia patria« (Flor. 1887, Bd. 1); »Gli amori di U. Foscolo« (Bologna 1891, 2 Bde.); »Studie ritratti letterari« (Livorno 1900); »Giosuè Carducci« (Bologna 1901). Außerdem übersetzte er vorzüglich Heines »Atta Troll« (Bologna 1878), »Deutschland« (1883) und »Gedichte« (1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 16.
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