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Chamaerops

[867] Chamaerops L. (Zwergpalme), Gattung der Palmen, niedrige, buschig verzweigte und kurze Stämme bildende Gewächse mit schlanken, stacheligen Blattstielen, steifen, fächerförmigen Blättern, achselständigen Blütenrispen mit gelben monözischen oder diözischen Blüten und meist einsamigen, olivenförmigen Beeren. Zwei Arten. C. humilis L (s. Tafel »Palmen IV«, Fig. 3), die einzige europäische Palmenart, erreicht bei Nizza die nördliche Grenze der Verbreitung der Palmen, wächst im westlichen Mittelmeergebiet, besonders in Andalusien, Algerien, Marokko, und bedeckt wüste Strecken als dichtes, fast stammloses, schwer auszurottendes Gestrüpp. Aus den graugrünen starren Blättern macht man Besen, Stuhlsitze, Hüte und Hüttendächer, aus gebleichten Blättern künstliche Geflechte; die Fasern der Blätter dienen zu Seilen, kommen als Surrogat des Roßhaars (crin végétal z. T.) in den Handel und lassen sich, mit Kamelhaar gemischt, verspinnen (Zeltdecken); auch benutzt man die Pflanze zur Papierfabrikation. Die jungen Blätter werdenin Italien und Spanien als Gemüse oder Salat gegessen. Die länglichen, bräunlichgelben, ungenießbaren Beeren werden zur Cognacfabrikation benutzt. In Gärten erreicht diese Palme eine Stammhöhe von 6 m. Auch an den Gräbern der mohammedanischen Heiligen in Nordafrika wird die Zwergpalme mit gutem Stamm kultiviert. Sie ist eine sehr dankbare Zimmerpflanze. C. excelsa Thunb., s. Trachycarpus

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 867.
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