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Boppard

[216] Boppard, Stadt im preuß. Regbez. Koblenz, Kreis St. Goar, in reizender Gebirgslandschaft am Rhein und an der Staatsbahnlinie Mainz-Koblenz, 62 m ü. M., hat eine evangelische und 3 kath. Kirchen (darunter die romanische Pfarrkirche aus dem 12. und 13. Jahrh. und die gotische Karmeliterkirche), Synagoge, kath. Gymnasium, kath. Schullehrerseminar, Besserungsanstalt für evangelische Kinder im ehemaligen Nonnenkloster St. Martin, AsylBethesda«) für gefallene Mädchen, Waisenhaus, Seifen- und Tabakfabriken, Gerberei, Obst- und Weinbau, Schiffahrt und (1900) 5806 meist kath. Einwohner. Die ehemalige reichsunmittelbare Benediktinerabtei Marienberg (1123 gestiftet) ist seit 1838 in eine Wasserheilanstalt umgewandelt. – Die Stadt ist eine Gründung der Römer (Baudobriga genannt); zur fränkischen Zeit stand hier ein Königshof; unter den Hohenstaufen wurde der Ort, bei dem ein einträglicher Rheinzoll erhoben wurde, freie Reichsstadt, die 1312 vom Kaiser Heinrich VII. pfandweise an den Erzbischof Balduin von Trier überlassen wurde. Hier verbündeten sich 1399 die Erzbischöfe von Mainz und Köln mit dem Pfalzgrafen gegen König Wenzel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 216.
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