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Sankt Goār

[560] Sankt Goār, Kreisstadt im preuß. Regbez. Koblenz, ehemals Hauptstadt der Grafschaft Katzenelnbogen, am Rhein, St. Goarshausen gegenüber und an der Staatsbahnlinie Mainz-Koblenz, hat eine evangelische und eine neue kath. Kirche, Synagoge, ein neues Rathaus, Amtsgericht, Oberförsterei, Leder- und Laubsägenfabrikation, einen Hafen, Weinhandel, Schiffahrt, Lachsfischerei und (1905) 1475 Einw., davon 691 Katholiken und 34 Juden. Über der Stadt Schloß Rheinfels (s. d.). Oberhalb S. wird durch eine im Fluß verborgene Klippenreihe (St. Goarbank) ein Strudel, das sogen. wilde Gefährt, gebildet. S. Tafel »Bergformen I«, Fig. 1. – Der Grund zu S. wurde von dem Eremiten gleichen Namens gelegt, der hier 575 starb. Das Stift S. kam dann an die Abtei Prüm, welche die Grafen von Katzenelnbogen mit der Vogtei belehnte. Diese kamen um die Mitte des 13. Jahrh. auch in den Besitz der Stadt, die ein Hauptort der Grafschaft wurde, und des dortigen[560] Rheinzolles. Nach dem Aussterben des Hauses Katzenelnbogen (s. Hessen, S. 262) fiel S. an Hessen-Kassel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 560-561.
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