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Belemnīten

[586] Belemnīten (Belemnites), die innern festen Teile ausgestorbener, sepienartiger Tintenschnecken (s. d.). Der vollständige Belemnit (s. Tafel »Juraformation II«, Fig. 2,13,14) besteht aus einer papierdünnen, tutenförmigen Hornschulpe (proostracum), die den Schulpen lebender Sepien entspricht, aber nur selten erhalten ist, aus einem gekammerten Kegel (phragmoconus, alveolus), dessen Kammern durch eine die Scheidewände durchsetzende Röhre (sipho) verbunden waren, und aus einer dickern, kalkigen, zur Aufnahme dieser Röhre bestimmten Scheide. Letztere, fast immer allein erhalten, gleicht einem oft walzigen oder pfeilspitzartigen Kegel und ist häufig zusammengedrückt, fingerähnlich; sie wird bis über 60 cm lang; das ganze Tier mag dann über 2 m lang gewesen sein. Die B. dürfen als Vorläufer der heutigen Zweikiemer gelten; sie reichen in mehreren hundert Arten vom Lias, in dem sie oft ganze Lager bilden, bis zur weißen Kreide und dem Kreidetuff von Maastricht. Über das Tier der B. weiß man nichts Sicheres. An die B. knüpft sich auch manche abergläubische Vorstellung (Donnerkeile, Teufelsfinger, Fingersteine, Wettersteine). In den alten Arzneischatz fanden sie als Dactyli marini Eingang. Belemnitella mucronata, s. Tafel »Kreideformation I«, Fig. 17.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 586.
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