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Arenberg [1]

[734] Arenberg (Aremberg), ehemals deutsches Herzogtum im kurrheinischen Kreis, zwischen Jülich und Köln, jetzt zum preußischen Regbez. Koblenz gehörig, umfaßte 413 qkm (7,5 QM.) mit 14,800 Einw. Der Flecken A., im Kreis Adenau, am Fuß des Arembergs, eines 630 m hohen Basaltkegels, mit der Ruine des Stammschlosses der Herzöge von A., hat 532 Einw. Die Herren von A. kommen zuerst 1129 vor, erlöschen aber schon 1280. Ihre Besitzungen gingen 1298 durch Heirat an den Grafen Engelbert von der Mark über, dessen jüngerer Sohn, Eberhard, das Haus A. von neuem begründete. 1547, nach dem Tode Roberts III., kam die Grafschaft an Johann von Barbançon aus dem Haus Ligne, der Roberts Tochter Margarete geheiratet hatte. Dieser wurde 1549 zum Reichsgrafen, sein Sohn Karl 1576 zum Reichsfürsten erhoben. Dessen Enkel Philipp Franz erhielt 1644 die[734] herzogliche Würde. Im Lüneviller Frieden 1801 wurde das Land Frankreich einverleibt, und Herzog Ludwig Engelbert erhielt als Entschädigung die Herrschaft Recklinghausen und die Grafschaft Meppen. Ludwig Engel berts Sohn Prosper Ludwig trat 1806 als souveränes Mitglied dem Rheinbund bei, 1810 wurde er durch französischen Senatsbeschluß der Landeshoheit beraubt und sein Land dem Königreich Westfalen einverleibt. Auch erlangte der Herzog seine Souveränität 1815 nicht wieder; seine Besitzungen wurden teils unter preußische, teils unter hannöversche Hoheit gestellt. Dem standesherrlichen Gebiet in Hannover oder dem Aml Meppen (2195 qkm mit 56,658 Einw.) wurde vom König Georg IV. 9. Mai 1826 der Name Herzogtum A.-Meppen beigelegt. Es kam 1866 an Preußen. Es umfaßt ein Stadtgebiet (Papenburg) und 4 Amtsbezirke (Meppen, Hasel ünne, Hümmling und Aschendorf) mit 3 Städten und 27 Landgemeinden. Ferner besitzt der Herzog die Grafschaft Recklinghausen in Westfalen, die den gleichnamigen Kreis des Regierungsbezirks Münster (780 qkm mit 64,699 Einw.) bildet, u.a. Außerdem hat er großen Grundbesitz in Belgien und Frankreich; seine Einkünfte sollen über 11/2 Mill. Mk. betragen. 1877 verlor der Herzog gleich den übrigen Standesherren den privilegierten Gerichtsstand. Die Familie bekennt sich zur katholischen Kirche. Jetziger Standesherr (seit 1875) ist Herzog Engelbert Prosper Ernst Maria Joseph, geb. 10. Aug. 1872; sein gewöhnlicher Wohnsitz ist Brüssel, wo sich seine bedeutende Gemäldegalerie befindet, oder das Schloß Klemenswerth bei Meppen. Vgl. Diepenbrock, Geschichte des vorm. münsterschen Amtes Meppen (2. Aufl., Lingen 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 734-735.
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