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Oranienburg

[92] Oranienburg, 1) Stadt im preuß. Regbez. Potsdam, Kreis Niederbarnim, an der Havel, am Oranienburger Kanal und der Staatsbahnlinie Berlin-Stralsund, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein königliches Schloß (1651 erbaut, nach dem Brand von 1842 restauriert), in dem sich ein evangelisches Schullehrerseminar befindet, ein Denkmal der Kurfürstin Luise Henriette (seit 1858), einen Monumentalbrunnen (Bismarckbrunnen), eine Land wirtschaftsschule, ein Waisenhaus, eine Heilanstalt, Amtsgericht, Oberförsterei, 2 chemische Fabriken, Maschinen- und Ofenfabrikation, Schiffbau, Gerberei, Kalkbrennerei, Bierbrauerei, Eiswerke, Elektrizitätswerk, eine Dampfmahlmühle, Schiffahrt und (1905) 10,633 Einw., davon 670 Katholiken und 67 Juden. In der Nähe der Grabowsee mit einer Volksheilstätte und der Obstbaukolonie Eden.-O. hieß anfänglich Bötzow, wird 1217 zuerst erwähnt und erhielt vor 1300 Stadtrecht. Joachim II. riß die alte Burg nieder und erbaute daselbst ein Jagdschloß, an dessen Stelle 1651 ein von Memhard erbautes und 1698–1704 das von E. v. Goethe erbaute jetzige Schloß trat. Die Kurfürstin Luise Henriette (aus dem Haus Oranien), nach der dann die Stadt benannt wurde, gründete 1665 das dortige Waisenhaus. In O. starb 1758 Prinz August Wilhelm von Preußen. – 2) Russ. Kreisstadt, s. Ranenburg.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 92.
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