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Nostradāmus

[811] Nostradāmus, eigentlich Michel, nach seinem Taufort (er war Jude) genannt de Notre-Dame, Astrolog, geb. 14. Dez. 1503 zu St.-Remy in der Provence, gest. 2. Juli 1566 in Salon, studierte in Marseille (oder Montpellier) Medizin, legte sich dann auf Wunderkuren und Prophezeiungen, die er seit 1555 aus seinem Stilleben in Salon zu Hunderten in gereimten Quatrains in die Welt schickte, und die durch ihren Ton und ihre Dunkelheit großes Aufsehen erregten. Katharina von Medici zog ihn an den Hof, und Karl IX. ernannte ihn sogar zu seinem Leibarzt. Seine Prophezeiungen (»Centuries«, Lyon 1555 u. ö., zuletzt Par. 1866) wurden noch 1781 vom päpstlichen Hofe verboten, weil darin auch der Untergang des Papsttums verkündet wird. Vgl. Bareste, Nostradamus (3. Ausg., Par. 1840); Kellen, N. – Bibliographie (im »Börsenblatt für den deutschen Buchhandel«, 28. Jan. 1904). – Sein Sohn Michel N. der Jüngere schrieb einen »Traité d'astrologie« (1563).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 811.
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