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Berzelius

[510] Berzelius (Johann Jakob, Freiherr von), einer der größten Chemiker aller Zeiten, geb. 1779 zu Westerlösa in Ostgothland, kam 1796 auf die Universität zu Upsala, wo er bald mit Vorliebe den Naturwissenschaften und besonders der Chemie oblag. 1802 wurde er Adjunkt der Medicin und Pharmacie in Stockholm, 1806 Lehrer der Chemie an der Kriegsakademie, 1807 Professor der Medicin und Pharmacie. 1808 Mitglied der königl. Akademie der Wissenschaften in Stockholm, später deren Vorstand und 1818 beständiger Secretär. Schon 1818 geadelt, Ritter mehrerer Orden, wurde er 1835 in den Freiherrnstand erhoben, 1838 Reichsrath; st. 1848. B. ist der Vater des dualist. Systems, welches keine chem. Verbindung ohne Electricität zugibt, der Stöchiometrie, und es ist kein Feld dieser Wissenschaft, das er nicht neu bebaut und erweitert hätte. Seine so zahlreichen Schriften fanden die verbreitetste Anerkennung und sind in die meisten europ. Sprachen übersetzt. Wir nennen von ihnen »Afhandlingar i fysik, kemien och mineralogie« 1806–18 mit mehreren andern Gelehrten; »Föreläsningar i djur kemien« 2 Bde. 1806–8; sein allverbreitetes Lehrbuch der Chemie »Lärebok i kemien«) 3 Bde. 1808–18, deutsch von Wöhler 1825–31, 4 Bde. 4. Aufl. 1835–41; »Ueberblick über die Zusammensetzungen der thierischen Flüssigkeiten«, deutsch von Schweigger-Seidel, 1815; »Neues System der Mineralogie«, deutsch von Gmelin und Pfaff 1816; »Anwendung des Löthrohrs in der Chemie und Mineralogie« 1820, deutsch von Rose; »Versuch über die Theorie der chem. Proportionen«, »Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie u. Mineralogie« von 1820–47, 27 Bde.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 510.
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