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Maschine

[116] Maschine, nennt man eine mehr od. weniger künstlich aus verschieden en Theilen zusammengesetzte Vorrichtung, die, wenn sie durch irgend eine Kraft in Bewegung gesetzt wird, ein bestimmtes Geschäft verrichtet, wozu sonst Menschenhände oder eine thierische Kraft erforderlich war, wie Fortbewegung von Körpern. Verfertigung technischer Gegenstände, Verrichtung landwirthschaftlicher Arbeiten etc. Besonders sind es die den beiden ersten Zwecken entsprechenden M.n, die Locomotiven auf Eisenbahnen und Schiffen, und die vielartigen Fabrik- oder eigentlichen technischen M.n, welche durch ihren Einfluß auf Handel und Verkehr und auf Förderung der Industrie in der neuern Zeit eine so gewaltige Rolle spielen. Die eigentlich technischen M.n in Fabriken, besonders die complicirteren, vereinigen in sich die einzelnen Werkzeuge, deren sich der Handarbeiter zur Fertigung des bezweckten Gegenstandes bedient. u. da dieselben in der M. alle gleichzeitig in Thätigkeit sind, so gewährt sie den Vortheil der schnelleren Arbeit und der Ersparung an Menschenhänden, somit an Arbeitslohn, womit sich noch eine größere Gleichförmigkeit und Genauigkeit der Arbeit verbindet. Die wichtige Frage über den Einfluß der M.n auf den materiellen Wohlstand im Allgemeine hat die Erfahrung günstig beantwortet. Allerdings hat die Einführung der M. zunächst eine Verminderung der Hand arbeit. u. somit des Verdienstes ganze Klassen und Stände zur Folge. Diese Folge ist indeß keine bleibende. Die technischen Erzeugnisse der M.n sind bedeutend wohlfeiler und besser, die Nachfrage nach denselben, die Consumtion steigert sich, und in gleichem Schritte vermehren sich die Fabriken, in denen diejenigen, deren Handarbeit sie ersetzen, wieder Beschäftigung und Verdienst finden. Es zeigte sich, daß die Fabriken bei der nöthig gewordenen größern Production so viele oder mehr Arbeiter beschäftigen, als vorher die Handarbeit.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 116.
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