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Langbein, August Friedrich Ernst

[275] Langbein, August Friedrich Ernst, der beliebte deutsche humoristische Dichter, wurde zu Radeberg in Sachsen 1757 geb., studirte zu Leipzig, war eine Zeit lang Sachwalter und Kanzellist im geheimen Archiv in Dresden, verließ aber, da ihm keine höhere Beförderung wurde, 1800 seinen Posten und ging nach Berlin, wo er bis 1820 privatisirte, hierauf aber eine Anstellung als Censor erhielt. Der volksthümliche Ton in seinen Gedichten, die heitere Laune, der pikante, liebenswürdige Witz in seinen Schwänken und Erzählungen machten ihn bald zum Liebling des deutschen Publikums. Er schien unerschöpflich in seiner Production, übersättigte aber dennoch seine Leser nicht. Langbein hat in ernster Zeit viele Menschen froh gemacht. Der jovialste Dichter Deutschlands[275] war arm und blieb es bis an seinen Tod. Er konnte seiner treuen Lebensgefährtin nichts als seinen Namen und die Gesammtausgabe seiner Schriften, welche eine stuttgarter Buchhandlung 1835 übernahm, hinterlassen. Sein Tod erfolgte in demselben Jahre zu Berlin, seiner zweiten Vaterstadt. Mehrere Freunde eröffneten eine Subscription, um dem wackern Manne ein Grabmahl zu errichten, aber mehr that die deutsche Nation nicht für ihn. In Frankreich wäre er Mitglied der Akademie geworden und so vor Noth und Mangel geschützt gewesen; in Deutschland besitzen wir leider kein Institut dieser Art.

B.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 275-276.
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