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Gold

[457] Gold, das edelste Metall, bei den Alchymisten die Sonne genannt, wird rein gediegen unter dem Namen »Jungfrauengold« im Handel verkauft, und meist gediegen in den Schachten der Berge und als goldhaltiger Sand, Waschgold und Goldstaub in Flüssen gefunden. Aus den Bergwerken Europa's, in Ungarn, Siebenbürgen, Spanien und Griechenland, und aus denen des Urals und mittleren Asiens, aus den russisch-kaukasischen Gebirgen, wo es sich in Klumpen von 20 bis 25 Ps. Schwere findet, aus Ostindien und Afrika, allermeist aber aus den reichen Gruben Nord- und Südamerika's, werden alljährlich wenigstens 225,000 Mark Gold, 30 Millionen Thaler an Werth, von der civilisirten Welt zu prächtigen Stoffen und kostbaren Arbeiten verwendet, und als Münzen geprägt. An innerm Gehalt wird es allein von der Platina übertroffen, die man auch weißes Gold nennt, es ist härter als Blei und Zinn, weicher aber wie Kupfer und Eisen, so zäh, daß ein Golddraht von., 1/Zoll10 Stärke 390 Ps. trägt, so dehnbar, daß es in feinste Blättchen geschlagen, das Licht grün durchscheinen läßt, daß man aus 1 Gran Gold einen 500 Ellen langen Faden zieht und mit 1 Duc. einen ganzen Reiter mit Pferd und Rüstung bedecken kann. Im glühenden Fluß läßt es sich mit den meisten Metallen vereinigen. Man nennt eine solche Verbindung Karatirung, Legirung oder Beschickung des Goldes, und bestimmt den Gehalt nach Karaten. Eine kölnische Mark »sein« Gold hat 21 Karat, ein Karat 12 Gran.[457]

K.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 457-458.
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