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Nürnberg

[460] Nürnberg, die ehemalige freie Reichsstadt, berühmt als der Schauplatz so mancher interessanten Begebenheit unserer Geschichte, die Mutter wichtiger Erfindungen, voll von Denkmälern[460] deutscher Kunst und Sitte, gehört seit 1806 zu Baiern und zählt 42,000 Ew. Einige merkwürdige Ueberreste seiner Blüthezeit, wie die alte Reichsveste mit einer Bildergallerie, einem 300 F. tiefen Brunnen und der 700 I. alten Linde, das Rathhaus, die Sebalduskirche etc. erregen noch jetzt unsere gerechte Bewunderung, und wer sollte nicht mit Ehrfurcht den Grabmälern Albrecht Dürer's und Hans Sachs nahen? – Die Stadt selbst trägt zum großen Theil das Gepräge des Mittelalters, doch ist durch Anlegung von Fontainen, Brücken und Brunnen der düstere Anstrich schon bedeutend gemildert worden, ihre Anstalten Kunst und Industrie gewinnen täglich an Bedeutung, und reichere Alterthumssammlungen und Museen finden sich in keiner Stadt. Außerdem darf eine Bibliothek von 80,000 Bänden, die Zeichnungs- und Malerakademie, das Waisen-, Irren- und Blindeninstitut von keinem Fremden ungesehen bleiben. Handel und Fabriken blühen noch immer, wenn gleich nicht im alten Maße. Unter den Waaren sind die Spielwaaren in der ganzen Welt beliebt; auch die N. Lebkuchen und Pfeffernüsse fehlen bei keiner Weihnachtsbescheerung. Eine M. von N. liegt Fürth, mit dem es durch eine treffliche Eisenbahn verbunden ist.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 460-461.
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