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Reis

1485. Kulturreis.
1485. Kulturreis.

[512] Reis (Orȳza L.), eine der wichtigsten Getreidepflanzen der trop. und subtrop. Gegenden, zu den Gramineen gehörig. Wildwüchse der nordamerik. oder Wasser-R. (s. Zizania) und O. punctāta Kotschy im Sudan. Der Kultur-R. [Abb. 1485; a Frucht mit Granne, b Frucht, größer] mit seinen zahlreichen Varietäten, 50-170 cm hoch, mit überhängender Rispe, wird auf vier Hauptformen zurückgeführt: O. satīva und praecox (Sumpf-R.), auf Sumpfland, O. montāna (Berg-R.), auf trocknem Boden, oft in beträchtlicher Höhe (am Himalaja bis 2000 m), O. glutinōsa (Kleb-R.), weniger angebaut, mit klebrigen Körnern. Der Kultur-R. stammt wahrscheinlich aus Indien und China. Die wichtigsten Produktionsländer sind Japan, Korea, China, die Philippinen, Sundainseln, Hinter-und Vorderindien, Ceylon und Madagaskar, Brasilien, Italien u.a.; der R. wird oft auf künstlich bewässertem Boden gezogen. Die Reiskörner, reich an Stärkemehl, bilden ein wichtiges Nahrungsmittel, dienen zur Gewinnung von Reisstärke (s. Stärke), von Arrak (Reisbranntwein) und Reisbier (Saki, Samschu, in Südostasien getrunken) etc., Reisstroh zu Papier; die Abfälle beim Schälen des rohen R. (Paddy) werden zu Reismehl verarbeitet, das wegen seines Ölgehaltes ein gutes Viehfutter ist; aus dem Bruch-R. wird Gries hergestellt [s. Beilage: Getreide]. – Vgl. Oppel (1890).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 512.
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