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Kleist [4]

[974] Kleist, Heinrich von, Dichter, geb. 18. Okt. 1777 zu Frankfurt a. O., widmete sich, nachdem er weder im Militär- (1792-99) noch im Zivildienst Befriedigung gefunden, ganz der literar. Produktion, zuletzt in Dresden und Berlin, konnte aber nicht zur Anerkennung gelangen, wurde seit langem von Schwermut gequält und erschoß sich, in gedrückter Lage, mitsamt seiner Freundin Henriette Vogel 21. Nov. 1811 am Wannsee bei Potsdam; in seinen romantisch gefärbten DramenFamilie Schroffenstein«, 1803, »Penthesilea«, 1808, »Der zerbrochene Krug« [Lustspiel, 1811], »Käthchen von Heilbronn«, 1810, nachgelassen: »Hermannsschlacht«, »Prinz von Homburg«) durch bedeutende Gestaltungskraft und lebensvolle Ausführung ausgezeichnet, zugleich reiches novellistisches Talent (Meisterstück »Michael Kohlhaas«). Gesammelte Schriften hg. von Tieck (3 Bde., 1826), J. Schmidt (neue Ausg. 1874), Muncker (4 Bde., 1893), Siegen (1895), E. Schmidt (1905) u.a. Briefe K.s hg. 1848, 1860, 1884, 1904. – Vgl. Wilbrandt (1863), Brahm (3. Aufl. 1892), Minde-Pouet (1897), Steig (1901 u. 1902), Rahmer (1903), Hegeler (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 974.
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