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Kalk

[920] Kalk, die Verbindung des Kalziums (s.d.) mit Sauerstoff (Kalziumoxyd), im mineralog. Sinne jedoch s.v.w. kohlensaurer K. (Kalziumkarbonat), letzterer als Kalkspat, Kalkstein, Marmor, Kreide, in Muschel-und Eierschalen etc. weil verbreitet. Man stellt das Kalziumoxyd hieraus dar, indem man durch Erhitzen in Kalköfen die Kohlensäure austreibt (Kalkbrennen) und gleichzeitig gewinnt. Der gebrannte K. oder Ätz-K., das wasserfreie Oxyd des Kalziums, ist eine graugelbliche Masse; aus magnesithaltigem Kalkstein gewonnener heißt magerer K. An der Luft zerfällt K. durch Aufnahme von Kohlensäure und Feuchtigkeit zu einem weißen Pulver (zerfallener K.); mit einem Drittel seines Gewichts Wasser übergossen, wird er unter starker Wärmeentwicklung zu weißem, voluminösem Pulver von gelöschtem K. (Kalziumhydrat, Kalziumhydroxyd, Kalkhydrat), einer starken und wegen ihrer Billigkeit technisch am meisten verwendeten Base; dieser reagiert stark alkalisch, verteilt sich in Wasser zu Kalkmilch oder Kalkbrei, löst sich in 700 Teilen Wasser zu Kalkwasser, zieht begierig Kohlensäure an (Trübung des Kalkwassers). K. wird verwendet zur Mörtelbereitung, zur Darstellung der ätzenden Alkalien, des Chlorkalks, Salmiakgeistes, in der Gerberei, Bleicherei zur Dampfkesselwasserreinigung, in der Zucker- und Stearinkerzenfabrikation, als schlackenbildender Zuschlag in der Metallurgie, in der Glasfabrikation zu Kitten, als Poliermittel, zum Enthaaren der Felle und als Dünger; Kalkwasser dient als Heilmittel. – Vgl. Zwick (2. Aufl. 1906).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 920.
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