[743] Habsburg, deutsches Herrschergeschlecht, benannt nach dem Stammschloß H. bei Schinznach an der Aare im Kanton Aargau, das Bischof Werner von Straßburg um 1027 erbaute (vgl. Langl, 1895; Merz, 1896), erwarb große Besitzungen im Schweizergebiet und im Elsaß, die Graf Rudolfs (gest. 1232) Söhne, Albrecht der Weise (gest. 1239) und Rudolf II., teilten; letzterer erhielt die Grafsch. Klettgau, Rheinfelden und Lauffenburg und die Besitzungen im Breisgau und begründete die Lauffenburgische Linie, die, in zwei Zweige gespalten, 1408 und 1415 erlosch; ersterer erhielt Schloß H., die Besitzungen im Aargau und Elsaß; sein Sohn begründete als Rudolf I. das Kaisergeschlecht H. und erwarb 1278 Österreich. Er hatte drei Söhne: Albrecht I., deutscher König (1298-1308), Hartmann, gest. 1281, und Rudolf, gest. 1290 mit Hinterlassung eines Sohnes Johannes Parricida. Von Albrechts I. sechs Söhnen ward Friedrich der Schöne (1314-30) deutscher König, und durch Albrecht II. den Weisen (gest. 1358) pflanzte sich das Geschlecht fort, das 1438-1740 dem Deutschen Reich 13 Kaiser gab. Unter diesen kam 1477 Burgund, 1516 Spanien, 1526 Ungarn nebst Mähren, Schlesien und der Lausitz zum Hause H., das sich 1556 in eine span. Linie, deren Mannsstamm 1700 mit Karl II., und eine deutsche Linie, deren Mannsstamm 1740 mit Karl VI. ausstarb, teilte. Des letztern Tochter Maria Theresia gründete durch ihre Verbindung mit Franz I. aus dem Hause Lothringen das noch blühende österr. Kaiserhaus H.-Lothringen. – Vgl. Lichnowsky (8 Bde., 1836-44), Schulte (1887).