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Galizien

641. Galizien.
641. Galizien.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) IV. Östliche Hälfte.
Österreich-Ungarische Monarchie (Karten) IV. Östliche Hälfte.

[639] Galizĭen, ein zu Zisleithanien gehöriges österr. Kronland [Karte: Österreichisch-Ungarische Monarchie IV], die Königr. G. und Lodomerien, die Hzgt. Auschwitz und Zator sowie das Großhzgt. Krakau umfassend, am Nordabhange der Karpathen, von Weichsel, Pruth durchflossen, 78.492 qkm, (1900) 7.315.939 E., davon 3.350.512 röm.-kath. Polen (im W.), 3.104.103 griech.-kath. Ruthenen (im O.), 811.371 Israeliten, 45.331 Evangelische. Hauptbeschäftigung der Bewohner Ackerbau; Industrie: Tuch-, Leinenweberei, Holz-, Erdwachsverarbeitung, Tabakfabriken, Branntweinbrennerei; Produkte: Salz (Wieliczka), Petroleum, Steinkohlen, Eisen, Zink; etwa der vierte Teil des Landes Wald. Akademie der Wissenschaften (Krakau), 2 Universitäten (Krakau, Lemberg), Technische Hochschule (Lemberg), 29 Gymnasien und Realgymnasien, 4 Realanstalten, 3874 Volksschulen. Nach der Landesordnung vom 26. Febr. 1861 besteht ein eigener Landtag von 151 Mitgliedern, in das österr. Abgeordnetenhaus sendet G. nach dem Wahlgesetz von 1896: 78 Abgeordnete. Administrative Einteilung in 78 Bezirkshauptmannschaften und 2 Städte mit eigenem Statut (Krakau, Lemberg); Statthalterei in der Hauptstadt Lemberg. Wappen: blaues Schild mit rotem Querbalken, darüber schwarze Dohle, darunter drei goldene Kronen [Abb. 641]. Farben: Blau-Rot. – G. und Lodomerien, ursprünglich zwei Großfürstentümer, genannt nach den Hauptstädten Halicz und Wladimir, kamen im 12. Jahrh. unter die Herrschaft der Ungarn, im 13. und 14. Jahrh. an Polen, 1772 und 1795 bei den Teilungen Polens als Königreich an Österreich. – Vgl. Schmedes (2. Aufl. 1869), Jandaurek (1884).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 639.
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