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Knoten

Knoten

[623] Knoten nennt man sowol zufällige als mehr oder weniger künstliche Verschlingungen langer und biegsamer Körper, also namentlich Stricke, Fäden, Schnuren, Taue, Bänder u.s.w.

Das Knotenknüpfen ist bei sehr vielen Verrichtungen eine nicht unwichtige Arbeit und macht z.B. bei Schiffsleuten einen Gegenstand der Erlernung aus, auch müssen zu den verschiedenen Zwecken sehr verschiedene Knoten angewendet werden und es ist daher nicht uninteressant, [623] die verschiedenen Arten der Knoten näher in Betracht zu ziehen. Die nachstehende Zusammenstellung zeigt eine große Anzahl von Knoten, welche größtentheils noch nicht zusammengezogen sind, damit man leichter die Anordnung überblicken kann. Fig. 1 ist der gewöhnlichste Knoten, mit dem man zwei Enden zu verbinden pflegt; Fig. 2 ist der sogenannte Weberknoten, welcher sich durch Festigkeit und geringe Dicke auszeichnet; Fig. 3–16 sind Knoten, welche am häufigsten auf Schiffen in Anwendung kommen, und Fig. 17 ist der sogenannte Liebesknoten, dessen man sich bedienen kann, um, wie Fig. 18 zeigt, ein Gefäß mit Henkeln zu versehen. Am berühmtesten geworden ist der gordische Knoten, den Alexander (s.d.) mit dem Schwerte durchschnitt. Die nähere Beschaffenheit dieses Knotens ist unbekannt. Gordius, der aus einem armen Landmann König von Phrygien geworden war, hatte seinen Wagen dem Jupiter geweiht und an dessen Deichsel einen künstlichen Knoten geknüpft, von dem die Sage ging, daß Der, welcher ihn einst zu lösen vermöge, die Welt erobern würde. – In der Astronomie nennt man Knoten diejenigen Punkte, in welchen die an der Himmelskugel verzeichnete Mondsbahn die gegen sie geneigte Erdbahn durchschneidet, und die beide Punkte verbindende gerade Linie heißt die Knotenlinie. Der Knoten, von dem aus sich der Mond über die Ekliptik gegen N. erhebt, heißt der aufsteigende, der andere der niedersteigende Knoten, und man bezeichnet jenen durch diesen durch . Ähnliche Knoten machen auch die Planeten mit der Ekliptik. Da die Lage der Ebenen, in welcher sich die Himmelskörper bewegen, veränderlich ist (obschon diese Veränderung nur langsam vor sich geht), so verändert sich auch die Lage der Knotenlinien. Die Knoten des Mondes bewegen sich am schnellsten und gehen im Verlaufe von 19 Jahren durch alle Zeichen des Thierkreises.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 623-624.
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