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Nauplia

Nauplia

[249] Nauplia oder Napoli di Romania, die Haupstadt des Nomos oder Kreises Argolis und Korinth im Königreiche Griechenland, hat 6000 Einw. und liegt an der östl. Küste von Morea am Meerbusen von Nauplia auf einer schmalen Halbinsel, welche so von Klippen begrenzt wird, daß sie keine Erweiterung des Platzes gestattet.

Dieser ist noch von der Zeit der bis 1714 hier gebietenden Venetianer her, mit starken Befestigungen versehen und dadurch in Verbindung mit seiner Lage fast uneinnehmbar. Von der Landseite hat N. nur einen Zugang und wird außer von seinen Forts und Wällen auch durch die von hier bis Argos sich hinziehenden Sümpfe gedeckt, welche indeß auch die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigen. Die wichtigste Befestigung des Platzes bildet die Citadelle Palamidi, welche 720 F. hoch auf einem steilen Felsen liegt, der von der Stadt aus auf einer Felsentreppe erstiegen wird, die auch zu dem 500 F. tiefer gelegenen Fort Itschkale führt. Auf einem Felsen in dem geräumigen Hafen liegt das Castell St.-Theodor. N. soll schon im 12. Jahrh. v. Chr. von den Argivern gegründet worden sein, unterlag aber im Laufe der Zeit wiederholter Zerstörung; auch im jüngsten Freiheitskriege der Griechen, welche sich im Dec. 1822 desselben bemächtigten, war es der Schauplatz der Parteikämpfe ihrer Häuptlinge und auch Graf Kapodistrias (s.d.) ward 1831 dort ermordet. Es blieb indessen der Sitz der Regierung und war vom Febr. 1833 bis Dec. 1834 auch Residenz des Königs Otto I., bis diese nach Athen verlegt wurde. Daher kommt es denn auch, daß N., von dem umstehend eine Ansicht folgt, ein ganz europ. Ansehen, zwei freie Plätze, gut abgetheilte, gepflasterte Straßen, darunter eine Armansperg-, Maurer- und Abelstraße, erhalten hat und zwischen seinen neuen Häusern nur noch wenige von türk. Bauart mit hervorstehendem obern Stockwerk und vergitterten Fenstern sichtbar sind. Schiffahrt, Handel mit Landeserzeugnissen und Fischerei gehören zu den Haupterwerbszweigen der Bewohner.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 249-251.
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